Der Rhodesian Ridgeback
Der Rhodesian Ridgeback (RR) ist ein muskulöser, mittelgroßer, weizen bis rotweizenfarbiger Hund, mit einem Haarstreifen auf dem Rücken, dem Ridge, der gegen die Fellrichtung verläuft.
Den genauen Rassestandard und die Zuchtordnung können sie unter www.rhodesian-ridgeback.at unserer Clubhomepage genau Nachlesen.
Der RR stammt aus Südafrika, wo ihn heute noch die Siedler als Jagdhund und Beschützer ihrer Farmen verwenden. Hier einige Fotos von Ridgebacks auf einer Farm, fotografiert bei einen Jagdurlaub in Simbabwe, von Fa. Drescher, die selbst eine RR Hündin aus meiner Zucht `Elonga of Ka Ul Li´s Ridges´ besaßen. Elonga wurde hier in Österreich jagdlich geführt.
Seine Haltung und Pflege
Wer sich einen RR als Hausgenossen aussucht, muss damit einverstanden sein, ihn immer um sich zu haben. Am liebsten liegt er immer dort wo die Familie sich aufhält. Sei es im Haus oder im Garten. Wegsperren oder einsperren nimmt er als persönliche Beleidigung. Ein noch so großer Garten ist uninteressant wenn nicht ein „Rudelmitglied“ mit ihm ist, oder mit ihm spielt. Wenn ich in der Küche hantiere, kann ich sicher sein, dass alle meine Hunde in enger Umgebung der Küche „lagern“ und Blickkontakt halten. Das höchste der Gefühle ist es, am Abend beim Fernsehen mit Herrchen am Hundeplatz zu kuscheln.
Sehr wichtig für die Sozialisierung ihres Welpen oder Junghundes. Besonders in der Prägephase bis zur 16. Woche. Was der Welpe jetzt erlebt, egal ob Gutes oder Böses, merkt er sich. Darum ist es gut am Anfang den Hund wo immer es möglich ist mitzunehmen und ihm Eindrücke zu ermöglichen. Wenn sie in ein Restaurant mit ihn gehen, vergessen sie nicht eine Unterlage als Platz mitzunehmen. Er wird viel ruhiger liegen, da unsere Rasse durch ihre kurzen Haare am Bauch sehr empfindlich auf kalte und harte Böden regiert.
Der RR ist ein Laufhund und er braucht regelmäßige, tägliche Spaziergänge. Auch wenn sie einen Garten besitzen. Bei jedem Wetter! Wenn er auch bei Regen nicht so gerne aus dem Haus geht. Es gilt die Devise: „Nur ein müder Hund ist ein braver Hund!“
Vorsicht ist in Feld und Wald geboten. Da unserem RR-Babys der Jagdinstinkt schon in die Wiege gelegt wird. Und es ist nicht lustig, wenn eine „Hasenjagd“ unangenehm endet! Jäger!! Auto!!
Später wenn der Hund ausgewachsen ist, seine Sehnen und Bänder gefestigt sind, kann man mit ihm Radfahren, skaten oder joggen. Er ist auch ein begeisterter Mitläufer mit dem Pferd. Voraussetzung, der Hund ist gesund – HD frei und wird langsam auftrainiert wie ein Sportler. Dann haben sie immer einen laufbegeisterten Partner.
Die Pflege unserer Hunde ist durch ihr kurzes Haarkleid eigentlich sehr einfach. Obwohl auch die kurzen Haaren nicht leicht von Kleidern und Teppichen sowie Autositzen zu entfernen sind. Im Frühjahr und im Herbst ist die große Haarung, da ist es zu empfehlen die Hunde täglich mit einer Gumminoppenbürste zu bürsten. Erst gegen den Strich und dann mit dem Strich. Anschließend mit einem feuchten Tuch noch die lockeren Haare herauswischen, sowie die Schuppen. Eine Hündin haart auch bei der Läufigkeit und einige Wochen nach dem Wurf. Sonst genügt meistens 1x die Woche eine gründliche Bürstung, wobei man dann auch den ganzen Körper auf Wunden, Zecken oder andere Wehwehchen abtasten soll. Man schaut in die Ohren, wo man mit einem Wattestäbchen den äußeren Ohrteil säubert, wenn ein schlechter Geruch oder ganz dunkler Ohrausfluß auftritt, am besten zum Tierarzt, bevor man selbständig „herumstochert“. Man macht es dann meistens noch viel schlimmer. In das Maul sollte man schauen, ob die Zähne in Ordnung sind und wenn gelbe Ablagerungen sind, mit einer Kinderzahnbürste und einer Hundezahnpasta das Gebiss säubern. Denn Zahnstein erzeugt schlechten Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, die bis zum Zahnverlust führen können. 1x pro Woche Zähneputzen schadet nicht. Weiters soll man die Pfoten auf Entzündungen zwischen den Zehen und eingetretene Dornen untersuchen, sowie die Nägel kontrollieren. Hunde die wenig auf harten Böden oder Beton laufen, also Gartenhunde, neigen dazu lange Krallen zu bekommen. Da muss man dann regelmäßig die Spitzen kürzen und mit einer scharfen Feile fasonieren. Wenn man sich selber nicht traut, kann man zum Tierarzt gehen.
Das alles sollte man schon von Klein an trainieren, denn mit der Zeit wir das auch für den unruhigsten Hund Routine und er wird es sich ohne Protest gefallen lassen. Auch der Tierarzt wir ihnen dafür dankbar sein, wenn er dann im Ernstfall einen gelassenen Hund am Untersuchungstisch hat, der das Abtasten und untersuchen gewöhnt ist und es ruhig über sich ergehen lässt.
Der Charakter des Rhodesian Ridgeback
„Der junge, heranwachsende Rhodesian Ridgeback (bis ca. 2 Jahre) zeigt eine Tendenz zu Überschwänglichkeit und Ungezogenheit, ja fast Rüpelhaftigkeit, welche den wahren Charakter des erwachsenen Hundes nicht durchblicken lässt. In den ersten Monaten ist es für den neuen Besitzer wichtig, einfühlsam aber bestimmt seine Dominanz auszuüben. Der Ridgeback ist sehr stark und nachhaltig von Umwelteinflüssen und Erziehungsmaßnahmen beindruckbar und nennt ein nahezu „elefantöses“ Gedächtnis sein eigen. Er spricht daher stark auf Konsequenz, Lob und Schmeicheleien an. Mit einem ausgeprägten, starken Willen ausgestattet, kann er durch undosierte Härte, nicht verständliche Schärfe oder gar Schläge nie unterwürfig gemacht werden; im Gegenteil, er wird bockig und aggressiv. Die besten Ergebnisse bei Erziehung und Training erzielt man durch freundliche Motivation und Ruhe, eine scheltende, leicht erhobene Stimme genügt meistens, um die nötige Disziplin zu erreichen.
Als Begleiter und Freund hängt der Ridgeback in unwandelbarer Treue und Liebe an ´seiner` Familie, welche Menschen, Haustiere und Hof umfasst. Oft schließt er sich einer Person besonders eng an, der er seine spezielle liebevolle Verbundenheit angedeihen lässt. Es heißt, dass man einen Ridgeback nicht besitzt, sondern von ihm besessen wird. Aus diesem Grund ist er ein hervorragender Wächter und Beschützer „seines Besitzers“.
Rhodesian Ridgebacks bellen selten ohne Grund und nur gerade so viel, wie nötig ist, um vor Gefahr zu warnen. Diese Eigenschaft, gepaart mit seiner gelassenen Lebenseinstellung, ist trügerisch, denn der scheinbar unbewegliche, faule Hund, der stundenlang – am liebsten auf dem Sofa oder im Bett – schläft, verwandelt sich blitzartig in einen unbestechlichen Beschützer. Erst wenn er unbedingt nötig ist, baut er sich hellwach mit aufgestellten Nackenhaaren auf und bellt oder droht knurrend. Oft weist ein Heben des Kopfes, begleitet von einem Knurren, Grollen oder einfachen Aufblähen der Wangen daraufhin, dass da etwas ist, von dem man zwar Notiz nimmt, das aber keine Gefahr darstellt.
Wenn der Rhodesian Ridgeback ernsthaft droht steht er – jeder Muskel an seinem Körper straff gespannt – mit vorgestrecktem, gesenkten Kopf da und fixiert den Eindringling mit einem harten, beunruhigenden Blick, bereit loszustürmen. Nur das dazwischentreten seines Herren oder der Rückzug des ungebetenen Gastes kann die angsteinflößende Drohgebärde beenden. Wenige Fremde werden es wagen, sich einem so lauernden Hund zu nähern. Bekannte des Besitzers werden zwar begrüßt, aber eher zurückhaltend behandelt. Eine überschwängliche, ungestüme Begrüßung wird nur den „Lieblingsleuten“ zuteil, wobei ein Ridgeback einen Freund nie vergisst, auch nicht nach jahrelanger Trennung.
Seine Haltung gegenüber Kinder ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von Gleichgültigkeit, ja fast ausweichender Umgehung, bis zu aufdringlicher Zuneigung. Gefahr droht höchstens von seiner Größe und Kraft, die er im ausgelassenen Spiel mit dem Menschen (ob Erwachsenen oder Kind) nicht unter Kontrolle hat. Ein Ridgeback sollte nicht als Spielzeug betrachtet, sondern als vollwertige, selbständige Persönlichkeit mit eigenen Rechten respektiert werden.
Von Natur aus ein eher bequemer Kerl wird ein Ridgeback nie mehr Energie aufbringen als unbedingt nötig ist, um sein Ziel zu erreichen – er genießt es direkt, Zeit zu vertrödeln, und zu faulenzen. Aus diesem Grund ist es wichtig, ihm auf ausgedehnten Wanderungen Bewegung zu verschaffen – von selbst tut er es nicht! Während dieser täglichen Spaziergänge sollte er sich – sofern er sich mit ihnen verträgt – mit anderen Hunden spielen können. Vielleicht lässt er sich – in echtem Ridgeback-Stil – auch einmal zu einer dominanten Gebärde hinreißen. Zum Kampf kommt es eher selten, denn normalerweise weicht er Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten lieber aus, manchmal in einem Ausmaß, das man fast schon als Feigheit bezeichnen könnte. Anpöbelungen von anderen Hunden werden im Allgemeinen nicht toleriert. Der Ridgeback setzt dabei gerade so viel Anstrengung ein wie nötig ist, um seine Selbstachtung zu wahren.
Wenn er will, kann der Rhodesian Ridgeback seine hohe Intelligenz und Schlauheit hinter einer Maske scheinbarer Dummheit, Begriffsstutzigkeit, Sturheit und Ungeschicklichkeit verbergen – sehr zum Ärger oder zur Belustigung seines Besitzers. Daher endet das Training mit einem Ridgeback – sei es Unterordnung oder Ringtraining – oft in Frustration und man muss Zugeständnisse an seinen starken Willen, seine Durchsetzungskraft, seine Persönlichkeit und sein Talent, die Dinge auf seine Art zu erledigen, machen. Ein Beispiel: Wiederholtes Wegwerfen eines Gegenstandes mit einer Aufforderung, ihn wieder zu bringen, führt den Hund zur Ansicht, dass etwas was man dauernd wegwirft, wohl nicht mehr gebraucht wird. Fazit: nach dem 2. Mal lässt er ihn liegen und läuft desinteressiert davon! Wenn ein Ausbilder nicht viel Geduld, Motivation und Einfühlungsvermögen aufwendet und ihm den Sinn der verlangten ´Arbeit` nicht klar machen kann, wird ein Ridgeback immer versuchen, den Weg des geringsten Widerstandes und des kleinsten Aufwandes einzuschlagen.
Im Ausstellungsring nimmt der Ridgeback – im Gegensatz zu vielen anderen Rassen – oft eine gelangweilte, fast lethargische Pose ein und es braucht viel Können, dies zu verbergen. Kaum aus dem Ring entlassen wird er mit höchster Begeisterung und Geschwindigkeit freudig hochspringen und toben.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich der Ridgeback mit viel Humor und Persönlichkeit gelassen und willig in seine Umwelt einfügen lässt. Er reagiert rasch und perfekt auf alles, was man von ihm wünscht – aber nur, wenn es ihm genehm ist und wenn er einen Sinn dahinter sieht. Trotz des gegenteiligen Anscheins ist er ein ständig aufmerksamer, intelligenter und treuer Hund. Er verbirgt seine (stürmische) Zuneigung nicht und ist steht für seinen Herren und zu dessen Schutz bereit – wenn es sein muss, bis in den Tod!“
Geschrieben von Alex Dixon/ GB, besser kann man der Charakter eines RR nicht beschreiben, diesen Worten ist nicht hinzuzufügen.